17:00
Theater Chur
Sinfoniekonzert Details
FORTUNAT FRÖLICH (*1954)
Der Klang der Stille UA (2019)
für Orchester
DIETER AMMANN (*1962)
Unbalanced Instability (2012/13)
für Violine und Orchester
DAVID SONTÒN CAFLISCH
Enceladus-Variationen UA (2019)
für Flöte, Klarinette, Violine,
Violoncello, Klavier und Orchester
GION ANTONI DERUNGS
Vierte Sinfonie op. 132 (1993)
Graubünden mit Ensemble ö! als Gast
Leitung: Philippe Bach
Simone Zgraggen Violine
Riccarda Caflisch Flöte
Manfred Spitaler Klarinette
Sonya Suldina Violine
Christian Hieronymi Violoncello
Asia Ahmetjanova Klavier
Der Klang der Stille (2019)
für KammerorchesterEr studierte Violoncello, Gesang und Orchesterleitung am Konservatorium Zürich, am Conservatorio di Napoli und an der Musikhochschule Leipzig. Er wirkte als Cellist und Sänger in unzähligen Formationen verschiedenster Prägung mit. Heute arbeitet er als Komponist und Dirigent. In seinen Kompositionen verwendet Fortunat Frölich eine breite Palette musikalischer und stilistischer Mittel, was durchaus seinem eigenen musikalischen Werdegang entspricht, der ihn in die verschiedensten musikalischen Sparten und auch zu anderen Kulturen führte. Kompositionsaufträge erhielt er vom Bundesamt für Kultur, von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Schweizer Landesausstellung expo 02, Sinfonieorchester Basel, Orchestra Filarmonica di Torino, Theater Basel, Opernhaus Biel / Solothurn, Luzerner Theater, Basler Madrigalisten, Zürcher Kammerorchester, Festival Boswiler Sommer, Stimmen Festival Lörrach, Menhir Festival Falera und anderen mehr. Als Dirigent arbeitete Frölich mit namhaften Solisten, Orchestern und Ensembles zusammen, wie Juliane Banse, Rima Khcheich, Christian Zehnder, Sinfonieorchester Basel, Ensemble Phoenix Basel, Hamburger Symphoniker, Ensemble Resonanz Hamburg, Zürcher Kammerorchester, Kammerphilharmonie Graubünden, Karlovivary Symphony Orchestra, North of England Chamber Orchestra, Basler Madrigalisten, Choeur du Maroc, und anderen mehr.
Fortunat Frölich über sein Werk: «Wenn ich mit meinen Freunden ein Bistro aufsuche, um Kaffee oder Bier zu trinken, halten diese mich manchmal für kompliziert: Das eine Tischchen ist mir zu nahe an einer vielbefahrenen Strasse, im anderen Restaurant ist mir die Musik zu laut. Ich muss dann meinen kopfschüttelnden Freunden erklären, dass ich halt ein Ohren-Mensch bin und dass mein Wohlbefinden auch vom akustischen Umfeld abhängt. Mein absoluter Lieblingsklang ist die Stille. Wenn ich in die Stille hineinhöre wird meine innerste Sehnsucht befriedigt. Ich möchte mit meiner Komposition die Schönheit der Stille zeigen und die Sehnsucht danach wecken. Aber wie komponiert man Stille? Das Orchester vielleicht gar nicht spielen lassen? Ich werde in meiner Komposition die Stille in Relation zu ihrem Gegenteil zeigen. Schnelle und laute Passagen werden sich mit leisen und ruhigen Momenten abwechseln. Vielleicht wird es mir gelingen, eine Art «Verkehrtherum»-Komposition zu schreiben, wo die Höhepunkte nicht wie üblich grosse Klangballungen und rhythmische Verdichtungen sein werden, sondern entschleunigte Momente der Ruhe und Stille.»
Enceladus (2019)
für Quintett und OrchesterEr wurde in Basel geboren und wuchs in Graubünden auf. Nach den Diplomen für Violine bei Michael Gebauer in Zürich setzte er das Violinstudium bei Ingolf Turban in Stuttgart und bei Hansheinz Schneeberger in Basel fort. In Chur gründete er 1992 das Kammerensemble musicuria, dessen Arbeit seit 2002 mit dem Ensemble ö! für zeitgenössische Musik fortgesetzt und unter seiner künstlerischen Leitung weitergeführt wird. Von 2004–08 studierte er Komposition bei Isabel Mundry an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. 1998 erhielt er einen Förderpreis des Kantons Graubünden, 2002 den Hauptpreis des Eliette-von-Karajan-Kulturfonds, 2009 den Annerkennungspreis der Stadt Chur und 2015 den des Kantons Graubünden. Er ist Mitglied vom Ensemble Phoenix Basel, dem Fathom String Trio und Stimmführer in der basel sinfonietta. Für seine kompositorische Tätigkeit lässt er sich vor allem von der Architektur, der Mathematik und der Physik inspirieren. Über die Schnittstellen dieser verschiedenen Disziplinen referiert er auf Einladung unterschiedlicher universitärer Fakultäten.
David Sontòn Caflisch über sein Werk: «Das Solokonzert entwickelte sich im Barock aus der sehr beliebten Gattung concerto grosso heraus und löste diese erst im Spätbarock ab. Das virtuose Soloinstrument trat in den Vordergrund und nur noch wenige Werke für mehrere Soloinstrumente entstanden, dafür aber sehr gewichtige wie die Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester von W. A. Mozart, das Tripelkonzert von Beethoven oder das Doppelkonzert von Brahms. In meiner neusten Komposition greife ich zurück auf die Gattung eines concerto grosso, allerdings mittels neuer Zusammensetzung der Soloinstrumente. Die seid Schönberg etablierteste Ensemblebesetzung von Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier bildet hier das Solistenquintett. Daraus forme ich nun aber wieder einen homogenen Klangkörper, sodass das Quintett zum eigentlichen Soloinstrument wird. Der kleine Mond des Planeten Saturn, Enceladus, birgt fast mit Sicherheit eine Lebensform, tief unter seiner Eisoberfläche. Dieses Leben wird vom Solistenquintett in einer Art Science Fiction dargestellt, während das Orchester den riesigen Gasplaneten mit seiner Gravitation auf den Mond repräsentiert.»



































































